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Artikel zur GINI Studie

HA-Nahrung  in der GINI Studie geprüft

3min Lesezeit Jun 6, 2023

HA-Nahrung wurde in der GINI Studie geprüft

Hast du dich auch schon mal gefragt, was HA-Nahrung überhaupt ist? Weshalb HA-Nahrung so besonders ist? Hier erfährst du mehr über die Entstehung und Wirksamkeit von HA-Nahrungen

Die German Infant Nutrition Intervention Study (GINI-Studie) untersucht die allergievorbeugende Wirkung von HA-Nahrungen (= Nahrungen mit aufgespaltenem Protein, dem sogenannten Proteinhydrolysat). Sie ist die weltweit größte, durch das Bundesministerium für Bildung und Forschung geförderte Langzeitstudie mit über 2.200 Babys. Gestartet wurde sie bereits im Jahr 1995. Seit 2020 liegen die 20 Jahres-Ergebnisse vor.

Kann eine allergische Reaktion vermieden werden?

Unbehandeltes Kuhmilchprotein in Säuglingsnahrungen kann Allergien auslösen. Dies liegt daran, dass intaktes Kuhmilchprotein Abschnitte enthält, auf die das Immunsystem eines Babys allergisch reagieren kann. ​

Wissenschaftler:innen haben nach einer Lösung gesucht, die Abschnitte des Kuhmilchproteins auf die das menschliche Immunsystem allergisch reagiert, zu eliminieren. ​

Was  haben die Forscher:innen mit dem Kuhmilchprotein gemacht?​

Sie haben das Kuhmilchprotein, das wie eine lange Perlenkette aussieht, gespalten. Der Vorgang dieser Proteinspaltung wird als „Hydrolyse“ bezeichnet. Entscheidend ist dabei, dass das Protein an den richtigen Stellen gespalten wird. ​

Bei HA-Nahrungen wird also das Kuhmilchprotein in viele kleine Bruchstücke aufgespalten.

Schonend aufgespaltenes Protein – Herstellung.​

Was untersucht die GINI-Studie genau?

Die GINI-Studie untersucht, ob Säuglingsnahrung mit aufgespaltenem Protein das Risiko für Allergien bei allergiegefährdeten Säuglingen senken kann. Außerdem untersucht sie, ob es Unterschiede zwischen verschiedenen HA-Nahrungen gibt, denn nicht alle HA-Nahrungen sind gleich. Sie unterscheiden sich nach Herstellverfahren und Proteinquelle.

Die GINI-Studie zeigt: HA-Nahrung wirkt, aber nicht alle HA-Nahrungen wirken gleich gut

Eine der häufigsten allergischen Erkrankungen bei Babys und Kindern ist Neurodermitis (auch atopische Dermatitis genannt). Bei älteren Kindern treten dann auch Heuschnupfen und Asthma häufig auf.​

Die GINI-Studie zeigt, dass die Verwendung von HA-Nahrung im Vergleich zu einer normalen Standard-Säuglingsmilch das Risiko für Neurodermitis verringert. Die GINI-Studie zeigt aber auch, dass nicht alle HA-Nahrungen die gleiche schützende Wirkung haben. Entscheidend sind Proteinquelle und Herstellverfahren.​

Mit am besten wirkt eine HA-Nahrung, deren Molkenprotein an einigen Stellen in kleinere Bausteine gespalten ist. HA-Nahrung dagegen, deren Protein in winzig kleine Proteinketten gespalten ist, zeigte keine allergievorbeugende Wirkung.

Ernährungsexpert:innen haben reagiert

Basierend auf diesen Ergebnissen empfiehlt die Ernährungskommissionen der ÖGKJ und DGKJ ausschließliches Stillen in den ersten 4 bis 6 Monaten, da es Babys bestmöglich vor Allergien schützt. Wenn Babys nicht oder nicht voll gestillt werden, dann kann nach Absprache mit der Hebamme oder Kinderärzt:in eine HA-Säuglingsnahrung gefüttert werden2 .

Das Beste zum Schluss: HA-Nahrung wirkt bis ins Erwachsenenalter

Ende 2020 wurden die 20-Jahres-Ergebnisse der GINI-Studie bekannt gegeben. Und das Ergebnis ist verblüffend. Die Säuglinge, die im Babyalter HA-Nahrung erhielten, deren Molkenprotein an einigen Stellen in kleinere Bausteine gespalten ist, erkranken seltener an Neurodermitis, selbst im Erwachsenenalter und im Alter von 15-20 Jahres tritt auch Asthma deutlich seltener auf.

Quellen:​

  • 1 Stellungnahme der Ernährungskommissionen der ÖGKJ und DGKJ; ​​

  • Zufüttern zum Stillen bei reifen Neugeborenen in der ersten Lebenswoche und alimentäre Allergieprävention bei nichtgestillten Säuglingen;

  • Monatsschrift Kinderheilkunde (2023) https://doi.org/10.1007/s00112-023-01725-7​