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PLAYING: Muttermilch abpumpen

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Muttermilch abpumpen

Manchmal ist es notwendig oder ein Stück Freiraum. Hier erfährst du alle wichtigen Infos und Tipps.

6min Lesezeit Feb 19, 2021

Die Stillzeit ist eine ganz besondere Zeit für dich und dein Baby. Die emotionale Bindung zwischen euch wird gestärkt und dein Baby erhält mit der Muttermilch alle Nährstoffe, die es braucht. Deine Muttermilch abpumpen und mit der Flasche füttern - manchmal ist es notwendig oder ein Stück Freiraum. Sei es, um dir den Wiedereinstieg in den Beruf zu ermöglichen oder um dir eine kleine Auszeit zu gönnen. Auch dein Partner kann dann wunderbar mit dem Fläschchen füttern, ganz ohne, dass euer Baby auf die wertvolle Muttermilch verzichten muss!

Ab wann kann man Muttermilch abpumpen?

Wenn du abpumpen möchtest, ist der beste Zeitpunkt um damit zu beginnen, sobald ihr regelmäßige und feste Stillzeiten habt. Bis dein Baby und du beim Stillen ganz aufeinander eingespielt seid, können nach der Geburt einige Wochen vergehen – das ist ganz normal. Meist dauert die Eingewöhnungsphase beim Stillen sechs bis acht Wochen. Nach diesem Zeitfenster kannst du dein Baby dann zwischendurch auch mit der Flasche füttern. Um dein Baby bestmöglich an die neue Art des Trinkens zu gewöhnen, ist es von Vorteil, einen besonders weichen, dehnbaren und flexiblen Sauger zu verwenden. Stillen ist natürlich immer das Beste für dein Baby, trotzdem gibt es verschiedene Gründe oder Situationen, in denen das Abpumpen der Muttermilch eine Alternative darstellen kann.

Das solltest du vor dem Abpumpen beachten!

Bevor du anfängst, deine Milch abzupumpen, solltest du auf Folgendes achten:

  • Wasche deine Hände gründlich mit Seife.
  • Stelle sicher, dass sowohl die Pumpe als auch die Babyflaschen gut gereinigt sind.
  • Lege für die Zeit des Abpumpens das Smartphone und somit die sozialen Medien zur Seite und setze dich stattdessen lieber in die Nähe deines Babys, damit der Milchspendereflex ausgelöst wird.

 

Baby hält die Hand |Babyservice

 

Wann Muttermilch abpumpen – vor, während oder nach dem Stillvorgang?

Du fragst dich, wann der beste Zeitpunkt ist, um Muttermilch abzupumpen? Wenn du dein Kind noch regelmäßig stillst, dir aber einige Milchvorräte anlegen möchtest, solltest du die Milch im Idealfall während des Stillens oder danach abpumpen. Wenn dein Kind pro Stillmahlzeit an nur einer Brust trinkt, bietet es sich an, die Pumpe gleichzeitig an der anderen Brust anzusetzen. Dein Kind löst beim Trinken den Milchspendereflex aus, wodurch das Abpumpen erleichtert wird. Du kannst die Milchpumpe selbstverständlich auch nach dem Stillen ansetzen.

Muttermilch richtig abpumpen ohne Baby – so klappt es!

Wenn du in Abwesenheit deines Babys Milch abpumpen willst, zum Beispiel wenn du unterwegs oder auf der Arbeit bist, kann das zunächst schwierig sein. Denn ohne dein Baby wird der fürs Stillen notwendige Milchspendereflex langsamer ausgelöst. Es kann helfen, dir ein Video oder Bild von deinem Kind anzusehen oder an einem seiner Kleidungsstücke zu riechen. Massiere deine Brust dabei sanft und mache es dir gemütlich. Vor und nach dem Abpumpen ist es wichtig, deinen Flüssigkeitshaushalt aufzufüllen und am besten Wasser oder ungesüßten Tee zu trinken. Versuche, dich nicht unter Druck zu setzen: auch wenn du am Anfang eher wenig Milch abpumpst, ist das völlig normal. Nur wenn du dich wohlfühlst und entspannst, kann die Milch fließen.

Milch abpumpen: wichtige Tipps und Tricks

  • Immer mit der Ruhe! Milch abzupumpen kann etwas Zeit in Anspruch nehmen. Für den Milchfluss ist es sehr wichtig, dass du möglichst entspannt bist. Lasse dir also genügend Zeit und plane eventuell im Voraus ein, wann du wie viel Milch abpumpen möchtest.
  • Hab Geduld! Gerade am Anfang ist das Abpumpen noch ungewohnt und es kommt vielleicht nicht so viel Milch wie du dir vorstellst. Doch gib nicht auf und sei geduldig! Je öfter du abpumpst, desto mehr gewöhnst du dich daran.
  • Milchbildung anregen: Damit beim Abpumpen mehr Milch kommt, empfiehlt es sich, an beiden Brüsten gleichzeitig abzupumpen, da so der Milchspendereflex, der ca. alle drei Minuten stattfindet, ausgenutzt wird. Wenn du keine Doppelmilchpumpe hast, kannst du die Seiten beim Abpumpen abwechseln. Die Milchbildung wird außerdem angeregt, wenn du häufiger als sonst stillst oder abpumpst.
  • Verzichte auf dein Smartphone, zumindest wenn du nicht gerade ein Bild oder Video deines Babys ansiehst, um die Milch in Abwesenheit deines Kindes besser fließen zu lassen, denn Instagram und Co. sind bei der Milchbildung eher kontraproduktiv. Beschäftige dich stattdessen mit deinem Baby, spiel mit ihm und sieh es an, denn so werden die Hormone ausgeschüttet, die den Milchspendereflex auslösen.
  • Hol dir Hilfe, wenn du sie brauchst! Wende dich bei weiteren oder individuellen Fragen an deine Hebamme oder eine Stillberaterin.

Wie Muttermilch abpumpen?

Um Muttermilch abzupumpen gibt es verschiedene Möglichkeiten. Wenn du vorhast regelmäßig abzupumpen, sind Milchpumpen sehr hilfreich.
Es gibt Handmilchpumpen, elektrische Milchpumpen und sogar Doppelpumpen, die die Milch aus beiden Brüsten gleichzeitig abpumpen können. Welche Pumpe zu dir passt, kommt ganz auf dich und deine Bedürfnisse an, denn jede Mutter kommt mit einer anderen Methode besser zurecht. Ob manuell oder elektrisch, das Prinzip einer Milchpumpe ist bei beiden Versionen gleich: Die Pumpe ahmt das Saugen des Babys nach, indem es die Brustwarze ansaugt.
Dann dauert es ein paar Sekunden bis der Milchspendereflex ausgelöst wird und die Milch aus der Brust austritt.
Wenn du vorhast, regelmäßig Milch abzupumpen, lohnt es sich, eine qualitativ hochwertige, leichte Milchpumpe zu kaufen, die einfach zu bedienen und zu transportieren ist.
Handmilchpumpen sind diskret und praktisch, wenn du nur ab und zu oder hauptsächlich unterwegs deine Milch abpumpst.
Das Pumpen im Takt der Saugbewegung eines Babys (etwa 50 Mal pro Minute) kann aber anstrengend werden und dauert seine Zeit.
Ist die Milchpumpe elektrisch, musst du sie hingegen einfach nur anlegen und kannst zusehen, wie sich die Flasche mit deiner Milch füllt. Doppelpumpenmodelle sind sehr nützlich, wenn du nur wenig Zeit hast.
Du wirst schnell merken, welche Art von Milchpumpe am besten für dich geeignet ist.
Manche Mütter bevorzugen das selbstbestimmte Abpumpen von Hand und fühlen sich vom kontinuierlichen Rhythmus der elektrischen Pumpe gestört, andere kommen hingegen gut mit der elektrischen Pumpe zurecht.

Unser Tipp: Kläre mit deinem:r Ärzt:in, ob eine elektrische Milchpumpe für dich medizinisch notwendig ist. Wenn das der Fall ist, übernehmen manche Krankenkassen die Kosten.

 

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Egal für welches Modell du dich entscheidest, das Abpumpset sollte nach jeder Anwendung gründlich gereinigt werden.
Das gilt besonders für alle Teile, die mit deiner Brust und Muttermilch in Berührung gekommen sind.

So kannst du die Bakterienbildung vermeiden:

  • Zuerst alle Teile mit kaltem Wasser abspülen, um die restliche Muttermilch zu entfernen.
  • Anschließend alles mit warmem Wasser und mildem Spülmittel abwaschen.
  • Zum Schluss alle Teile der Milchpumpe nochmals mit klarem Wasser spülen.
  • Das Pumpset solltest du zudem einmal am Tag sterilisieren, zum Beispiel indem du alles zehn Minuten auskochst.

Brust von Hand entleeren: so gehst du vor!

Eine Milchpumpe ist nichts für dich? Dann kannst du auf die natürlichste Art des Abpumpens zurückgreifen und die Milch behutsam mit den Händen aus der Brust streichen. Das dauert zwar etwas länger, bringt aber auch einige Vorteile mit sich: Du brauchst keine Spezialausrüstung und es kommen keine Fremdkörper an deine Haut. Während die Pumpe nur die Brustwarzen stimuliert, bekommt deine Brust durch das Entleeren von Hand eine Tiefenmassage.

So gehst du vor:

  • Wasche deine Hände sowie den Behälter, den du mit deiner Milch füllen möchtest, gründlich.
  • Beginne ganz behutsam mit der Massage der Brust: Führe mit drei oder vier Fingern kreisende Bewegungen von der Außenseite der Brust zur Brustwarze hin aus. Dann streichst du mit der flachen Hand von außen in Richtung Brustwarze. Wiederhole diese Bewegung, um die ganze Brust herum. 
  • Lege deinen Daumen auf die Oberseite der Brust, deinen Zeige- und Mittelfinger an die Unterseite, etwa 2 bis 3 cm vom Brustwarzenvorhof entfernt. Die Position stimmt, wenn deine Finger ein C formen. Drücke nun sanft auf die Brustdrüse.
  • Wiederhole diese Bewegung, bis keine Milch mehr kommt, lege deinen Finger an einer anderen Stelle an der Brust an und fang wieder von vorn an.

Milch abgepumpt – und jetzt?

Die Milch ist abgepumpt, doch was geschieht mit ihr, bis dein Baby sie trinkt?

Alles zum Thema Aufbewahrung von Muttermilch, Aufwärmen, Haltbarkeit und Co. findest du in unserem Ratgeber Muttermilch aufbewahren.

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