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PLAYING: Mütter-Shaming im Internet: Was Eltern über „Social Shaming“ wissen sollten

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Mütter-Shaming im Internet: Was Eltern über „Social Shaming“ wissen sollten

Seitdem soziale Netzwerke private Einblicke in unser Leben gewähren, wird Mütter-Shaming zu einem immer größeren Problem. Erfahre, was „Social Shaming“ und „Cancel Culture“ mit Eltern machen können.

4min Lesezeit Nov 9, 2022

Was ist „Social Shaming“ und worin liegt der Unterschied zu „Cancel Culture“?

„Social Shaming“ ist eine Form des öffentlichen Bloßstellens auf sozialen Netzwerken. Viele Eltern, die ihren Alltag im Internet teilen, haben schon einmal Erfahrungen damit gemacht:

Sie posten ein eigentlich harmloses Foto, zum Beispiel den ersten Ausflug mit ihrem Baby oder die erste feste Nahrung, und plötzlich bricht eine Flut an bösen Kommentaren über sie herein, die sich nach Mütter-Shaming anfühlen. Alle scheinen es besser zu wissen: „Der Kopf deines Babys wird in der Trage nicht richtig gestützt.“ oder „Gekaufter Hummus enthält zu viel Salz für Kinder.“ Selbst, wenn Kommentare wie diese eigentlich gut gemeint sind, können sie das Selbstvertrauen von Eltern nachhaltig erschüttern. Eltern wie du und ich, Promis und Royals fühlen sich dabei in gleichem Maße getroffen.

„Cancel Culture“ hingegen ist eine extreme Form der öffentlichen Ächtung, die auf den Boykott oder den Ausschluss bestimmter Personen abzielt. Sie betrifft meist bekannte Persönlichkeiten. Wird beispielsweise eine Promi-Mutter in der Öffentlichkeit ungeduldig gegenüber ihrem Kind und wird anschließend im Internet als Rabenmutter hingestellt, kann es ihr passieren, dass als Reaktion darauf ihre Musik oder ihre Filme boykottiert werden. Aber auch normalen Müttern und Vätern kann es passieren, dass in sozialen Netzwerken Freundschaften gekündigt oder sie aus Elterngruppen ausgeschlossen werden, nachdem sie umstrittene Inhalte gepostet haben.

Wer betreibt „Social Shaming“ und warum?

Das Frustrierende ist, dass du vielleicht nicht einmal die Urheber der miesen Kommentare kennst. Dank sozialer Netzwerke ist es einfacher denn je, Meinungen unter Wahrung der eigenen Anonymität mit Unbekannten zu teilen. Da Verantwortliche kaum für „Social Shaming“ zur Rechenschaft gezogen werden können, treiben im World Wide Web unzählige Trolle ihr Unwesen, die gezielt beleidigende Kommentare posten.

Vielleicht kommen die Kommentare aber auch von Personen, die du gut kennst, und du fragst dich, wie deine Mutter, dein Schwager oder deine beste Freundin so unsensibel sein können. Dich zu verletzen ist sicherlich das Letzte, was sie wollen. Seit Mitte des 20. Jahrhunderts die ersten Elternratgeber erschienen sind, räumt die Gesellschaft der Kindererziehung einen immer höheren Stellenwert ein. Ungebetene Ratschläge, die sich oft wie Kritik anfühlen, haben seitdem unweigerlich zugenommen. Seit soziale Netzwerke als öffentliche Plattform hinzugekommen sind, kann dies in Eltern- bzw. Mütter-Shaming ausarten.

Streiten lässt sich über viele Aspekte der Kindererziehung: Von der Ernährung in der Schwangerschaft über das Stillen in der Öffentlichkeit bis hin zur Frage, wann der richtige Zeitpunkt für den beruflichen Wiedereinstieg ist. Obwohl die Kommentare oft gut gemeint sind und uns helfen sollen, unseren Job als Eltern noch besser zu machen, können sie ganz schön an uns nagen.

Mütter-Shaming im Internet Illustration

Welche Auswirkungen hat „Social Shaming“ auf Eltern?

Sogar den selbstsichersten Eltern kommen Zweifel, wenn sie in aller Öffentlichkeit kritisiert oder gar bloßgestellt werden. Dabei lassen sich Eltern je nach Land unterschiedlich stark von der Meinung anderer beeinflussen:

So verspüren in China 71 % der Eltern einen starken sozialen Druck, bei der Erziehung ihrer Kinder gesellschaftliche Erwartungen zu erfüllen. Bei 54 % der Eltern gilt das sogar bei der Frage, was und wie sie ihr Baby füttern. Einen solchen sozialen Druck verspüren in Schweden nur 22 % der Eltern. Mit Blick auf die Ernährung ihres Kindes sind es sogar nur 4 %. In Anbetracht des hohen Drucks von außen und widersprüchlicher Meinungen sind 67 % der Eltern in China gestresst, während es in Schweden gerade einmal 9 % sind.

Lässt sich „Social Shaming“ verhindern?

Solange du auf deine Präsenz in sozialen Netzwerken nicht verzichten willst, lassen sich die Kommentare, die du von anderen erhältst, nur schwer kontrollieren. Wie du darauf reagierst, hast du jedoch selbst in der Hand.

Denn das Internet bietet Eltern auch viele tolle Möglichkeiten, z. B., sich mit anderen Eltern weltweit auszutauschen. So kannst du deinen Kindern in Sachen Benehmen mit gutem Beispiel vorausgehen.

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Quellen

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