Seit ihr euren Liebling zum ersten Mal im Arm hattet, ist viel passiert. Vielleicht läuft euer Kind sogar bereits, es hat die ersten Zähnchen und seinen eigenen Willen, mit dem es klar zu verstehen gibt, was es mag und was nicht. Viele Kleinkinder sind sehr neugierig. Sie verfolgen aufmerksam das Essen der „Großen“ und sind bereit für Experimente. Nutzt diese Phase, um euren Liebling an neue Geschmackserlebnisse heranzuführen. Aber stellt euch auch auf möglichen Widerstand ein. Euer Liebling zeigt jetzt eigene Vorlieben und wird nicht immer alles essen wollen, was für eine gesunde Ernährung bei Kleinkindern vielleicht wichtig ist.
Unser Tipp
Wann immer ihr es einrichten könnt mit eurem Kind gemeinsam am Familientisch die Mahlzeiten einzunehmen, versucht mit gutem Beispiel voranzugehen und lebt gesunde Ernährungsgewohnheiten vor.
Manche Kinder werden jetzt vorübergehend auch zum kleinen „Suppenkasper“ und wollen vieles erst einmal gar nicht essen. Vor allem bei unbekannten Lebensmitteln sind sie erst einmal skeptisch. Aber auch das ist nur eine kurze Phase, die wieder vorübergehen wird. Bleibt entspannt und bietet so viel Abwechslung wie möglich bei den Mahlzeiten an.
Tipps für den Übergang zur Familienkost
- Versucht langsam stückige und feste Lebensmittel anzubieten, denn die kleinen Zähne wollen jetzt beschäftigt werden.
- Euer Kind kann jetzt schon allein essen. Obstschnitze, Kekse und das erste Butterbrot können jetzt geknabbert und probiert werden. Bitte achtet darauf, dass sich euer Kind dabei möglichst nicht verschluckt bzw. helft ihm, wenn es doch einmal passiert.
- Krabbeln, laufen, toben – die Kinder werden immer aktiver und das macht hungrig und vor allem durstig. Das Forschungsinstitut für Kinderernährung (FKE) empfiehlt daher, dass die kleinen Weltenentdecker mindestens zwischen 600 und 700 ml am Tag trinken sollten.
Von Beikost zu Familienkost: Essen wie die Großen
Was Mama und Papa essen, ist plötzlich viel interessanter als das eigene Essen? Aus den Milch- und Breimahlzeiten werden mit dem Übergang zur Familienkost drei Hauptmahlzeiten und zwei kleine Zwischenmahlzeiten.
Manche Kinder werden um den ersten Geburtstag herum zu richtigen Entdeckern und wollen am Tisch alles so machen wie die „Großen“. Plötzlich wird ein eigenes Besteck, und zwar genau das, was Mama und Papa auf dem Teller haben ganz wichtig. Wie selbstverständlich möchten sie am liebsten alles ganz allein essen.
Begleitet euer Kind liebevoll und geduldig beim Selbstständig werden. Ein eigener Teller, ein richtiger Becher, ein kleines Kinder-Besteck und dann geht’s los. Damit der kleine Schatz auch satt wird, könnt ihr zwischendrin ein bisschen mitlöffeln, wenn am Anfang einiges daneben geht. Probieren, was Mama und Papa essen, ist bei der Einführung in die Familienkost natürlich erlaubt.
Aber auch wenn sie es manchmal gerne wären: Kleinkinder sind keine kleinen Erwachsenen. Sie haben beim Essen andere Ernährungsbedürfnisse. Deshalb sollte hochwertige, aber besonders milde Nahrung weiterhin mit auf dem Speisplan stehen. Denn die richtige Ernährung für ein Kleinkind ist ein wesentlicher Baustein für seine gesunde Entwicklung.
Morgens und abends könnt ihr eurem Kleinkind langsam ein kleingeschnittenes Brot (zum Beispiel aus feinem Vollkornmehl) anbieten. Mittags kann euer Kleinkind von der Familienkost mitessen und probieren, was ihm schmeckt. Am besten füllt ihr die Kleinkind-Portion ab, bevor ihr die Speisen abschmeckt, damit sie nur mild gesalzen und gewürzt sind.
Unser Tipp
Eiergerichte, Nudeln und Suppen kommen zur Einführung in die Familienkost meistens gut an!
Vielleicht entdeckt euer Kleines beim Ausprobieren eine neue Lieblingsspeise, die dann jeden Tag auf den Teller soll. Dies wäre dann keine abwechslungsreiche Ernährung - aber bleibt gelassen. Erstens können sich Geschmacksvorlieben schnell wieder ändern und zweitens kann Druck sogar dauerhafte Abneigungen auslösen. Und zur Entwicklung gesunder Essgewohnheiten gehört schließlich auch der Spaß am Essen.
Darüber hinaus hilft eine geregelte Mahlzeitenfolge. Zum einen lieben Kinder feste Abläufe. Zum anderen sorgt sie für Ruhe und dafür, dass Kinder dem Essen genug Aufmerksamkeit schenken können. Deshalb sollten gemeinsame Mahlzeiten weiterhin die Regel sein - schon allein, damit sich die Kleinen an das gemeinsame am Tisch sitzen gewöhnen und sich von euch ganz nebenbei gute Tischmanieren abgucken können.
Gesunde Ernährung für Kleinkinder
Gesunde, gemeinsame Mahlzeiten und ein liebevoll gedeckter Tisch: Das ist das Ideal bei der Ernährung von Kleinkindern. Leider ist das im Alltag manchmal schwierig einzurichten.
In den letzten Jahren hat sich der Alltag vieler Familien stark verändert: Straffe Zeitfenster prägen die täglichen Abläufe. So bleibt auch oft wenig Zeit fürs Essen. Dazu soll die Zubereitung möglichst schnell gehen und das riesige Angebot an süßen, fetten und ungesunden Lebensmitteln in Supermärkten macht es Eltern nicht gerade leichter, ihre Kinder gesund zu ernähren. Und immer abzulehnen, wenn so ein kleiner Mensch mit Süßigkeiten in der Hand angelaufen kommt, ist auch nicht einfach.
Sich im Alltag gesund zu ernähren ist aber eigentlich gar nicht so schwer: Drei einfache Regeln für jeden Tag helfen euch dabei:
- Euer Kind benötigt reichlich pflanzliche Lebensmittel und Getränke (wie Wasser oder ungesüßte Kräuter- oder Früchtetees)
- Tierische Lebensmittel, also Fleisch, Fisch, Milch und Eier reichen mäßig
- Geht sparsam mit fettreichen Lebensmitteln und Süßwaren um
Was dürfen Kleinkinder nicht essen?
Obwohl Kinder ab einem Jahr das meiste bedenkenlos essen können, gibt es Lebensmittel, die bis zum 5. Lebensjahr nicht zu empfehlen sind1,2. Das sind vor allem rohe tierische Produkte wie:
- Rohmilch und Käse aus Rohmilch
- Rohes Fleisch (Mett)
- Rohwurst (Salami, Teewurst)
- Roher Fisch & rohe Meerestiere (Sushi)
- Nicht erhitzte Speisen mit rohen Eiern (Mayonnaise, Desserts mit rohen Eiern)
Wieviel sollte ein Kleinkind essen?
Genug, zu viel, zu wenig: Welche Essensmenge beim Kleinkind ist eigentlich richtig?
Für Eltern ist das oft schwer abzuschätzen. Die gute Nachricht: Kinder wissen meistens selbst genau, was sie brauchen. Macht euch also nicht zu viele Gedanken, wenn es mit dem Appetit mal nicht so toll ist. Und vor allem: Versucht keine Tricks, um euer Kind zum Essen zu bewegen.
Die Kleinen haben unterschiedliche Bedürfnisse: Ein großes und kräftiges Kind braucht oftmals mehr als ein kleines und zierliches Kind oder umgekehrt. Und wenn euer Liebling ständig auf Achse ist, hat er vermutlich mehr Hunger als Kinder, die ruhig sind und sich weniger bewegen. Auch der Appetit ist nicht immer gleich: Wenn euer Kind stark wächst, steigt meistens auch sein Appetit. Und ebenso wie bei uns Erwachsenen, schlägt auch bei Kleinen die Stimmung manchmal auf den Magen.
Tipp
Wenn euer Kleinkind zu den Mahlzeiten wenig isst, dann beobachtet doch mal, was es so alles nebenbei und zwischendurch isst oder trinkt. Kekse, Obst, Milch und Säfte füllen einen kleinen Magen schnell.
Wenn ihr den Eindruck habt, dass euer Kind tatsächlich zu wenig oder zu viel isst, sprecht mit eurem Kinderärzt:in. Er kann feststellen, ob alles in Ordnung ist und kann euch Tipps geben, wenn ihr etwas ändern sollt. Anhand der Wachstumskurven im gelben Kinderuntersuchungsheft könnt ihr sehen, ob alles im Rahmen ist.
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