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Sauber werden

Wie sich die Kleinen von der Windel trennen

4min Lesezeit Jul 6, 2021

Die Umstellung von der Windel aufs Töpfchen ist ein entscheidender Entwicklungsschritt für dein Kind. Aber wie und wann gelingt der Abschied von der Windel am sichersten? 

Aufs Töpfchen oder die Toilette zu gehen ist kein angeborener Reflex. Vielmehr muss es gelernt werden wie Schwimmen oder Radfahren. Das bedeutet auch, dass Druck oder Zwang wenig hilft, sondern Geduld gefragt ist. 

Gut zu wissen

Kinder lernen meist zuerst, den Darm zu kontrollieren. Die Kontrolle der Blase folgt ein wenig später. Mädchen sind im Schnitt mit zweieinhalb Jahren „trocken“, Jungen ungefähr mit drei Jahren. Doch der richtige Zeitpunkt, mit der so genannten Sauberkeitserziehung zu beginnen, ist von Kind zu Kind unterschiedlich.

Große und kleine Geschäfte

Eine wichtige Rolle spielt die Sprache. Zeige deinem Kind, was in der Windel gelandet ist und benenne es immer wieder. So kann sich dein Kind diese Begriffe einprägen und mit der Zeit auch deutlich machen, wenn es muss. 

Wann das „Töpfchenzeitalter“ beginnt

Der Entwicklungsstand deines Kindes bestimmt maßgebend, wann du mit dem Thema Töpfchen beginnen kannst. Denn dafür muss es bewusst und gezielt Muskeln an- und entspannen können. Diese Fähigkeit stellt sich etwa mit zwei bis zweieinhalb Jahren ein und entwickelt sich ganz von selbst. Du kannst diese Fortschritte nicht erzwingen – aber erkennen.

Das „Töpfchenzeitalter“ kündigt sich an, wenn ein Kind

  • mit den Eltern oder Geschwistern auf die Toilette gehen möchte.
  • das Wickeln nicht mehr so gerne hat.
  • sich ein bisschen zurückzieht, wenn es in die Windel macht.
  • sich meldet, sobald die Windel voll ist.

Topf oder Toilette?

Versuchen bei deinem Kind zu erkennen, ob es lieber Toilette oder Töpfchen möchte. Beginne einfach mit dem einen, und halte das andere als Alternative bereit. Es kann auch motivierend sein, wenn dein Kind beim Töpfchenkauf mit aussuchen darf.

Los geht’s 

Wenn du den Eindruck hast, dass dein Kind soweit ist, bringe das Töpfchen oder die Toilette ins Spiel. Die Toilette sollte dazu am besten mit einem Aufsatz zum Sitzverkleinern und einem Hocker zum leichteren Hinaufklettern ausgestattet sein.

Beobachten

Zeigt dein Kind eine gewisse Regelmäßigkeit beim Geschäft, etwa nach dem Aufwachen oder den Mahlzeiten, setze es jeweils zu diesen Zeiten aufs Töpfchen. Auch, wenn ihm der Drang noch nicht anzumerken ist. Das sollte immer wieder, aber ohne Druck geschehen. Wenn nichts kommt, oder - der Klassiker – erst dann, wenn die Windel gerade wieder angelegt ist: kein Problem! 

Erfolg

Wurde das Geschäft erfolgreich erledigt, denke unbedingt daran: Kleinkinder empfinden keinen Scham oder Ekel vor ihren Ausscheidungen. Sind sie sogar stolz darauf, warte mit der Toilettenspülung einen kurzen Moment, bis dein Kind wieder etwas anderes, Spannenderes entdeckt hat. Andersherum gibt es natürlich auch Kinder, die nichts lieber tun, als die Spülung zu betätigen. 

Lob und Trost

Lernerfolge haben viel mit Motivation zu tun. Darum solltest du dein Kind nicht tadeln, wenn eine Sitzung mal ohne Erfolg geblieben ist. Trost und Aufmunterung sind besser. Und wenn dein Kind „nur“ die ersten Schritte selbst unternommen hat, ist das allemal lobenswert. Etwa wenn es sagt, dass es jetzt muss, den Topf ansteuert, die Hose runterzieht und sich setzt. Aber: Übertreibe es nicht mit dem Lob. Denn der Gang auf die Toilette soll ja etwas ganz Selbstverständliches werden.

Töpfchen-Tipps

  • Beobachte Geschäfts-Gewohnheiten, z. B. nach dem Aufstehen oder Essen, nutze diese, um Topf oder Toilette ins Spiel zu bringen. 
  • Setze dein Kind sonst nur auf die Toilette, wenn es signalisiert, dass es muss. Nur so lernt dein Kind den Zusammenhang zwischen Müssen, Hinsetzen und Machen. 
  • Länger als ein paar  Minuten sollte eine Sitzung nicht dauern, weil dein Kind den Zusammenhang sonst aus den Augen verliert. 
  • Lobe dein Kind, wenn es von selbst versucht auf die Toilette zu gehen. Lobe auch dann, wenn es noch nicht ganz geklappt hat. 
  • Schimpfe nicht, wenn das Geschäft nicht oder nicht da stattgefunden hat, wo es sollte. Aufmuntern ist allemal besser.
  • Bequeme Kleidung ist hilfreich, z. B. eine Hose mit Gummizug, die dein Kind schon selbst hoch- und runterziehen kann.
  • Toilette oder Töpfchen – versuche herauszufinden, was dein Kind lieber mag.
  • Spiele Auf-Toilette-gehen mit dem Lieblingsstofftier vor oder nehme dein Kind mit, wenn du gehst – vorausgesetzt natürlich, dass du das möchtest. 

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